Die Knappenschmiede des FC Schalke 04 ist europaweit bekannt und hat schon viele Talente hervorgebracht. Auch der eine oder andere Transfer sorgte für Aufsehen, jedoch war die Verplichtung von Raúl eine, die auf Schalke so viel Aufmerksamkeit erlangte, wie kaum eine andere. Der gebürtige Madrilene spielte von 1992 bis 2010 ununterbrochen für Real Madrid. Er gilt als einer der besten Stürmer aller Zeiten und gewann die Champions League dreimal, darunter traf er 2002 im Finale in Glasgow gegen Bayer Leverkusen. Raúl hatte fast alles gewonnen, was es im Fußball zu gewinnen gibt und trotzdem entschied sich der heute 44-Jährige im Juli 2010 nach Gelsenkirchen zu Trainer Felix Magath zu wechseln. Eine Ehre und eine Bestätigung für den FC Schalke 04.

media Bildnachweis: FC Schalke 04

Raúl wird ein Knappe 

Dass sich Raúl González Blanco, wie er vollständig heißt, für S04 entschied, war ein echter Glücksgriff, immerhin hatte halb Europa Interesse, den Goalgetter zu verpflichten. Sicherlich war die Qualifikation zur Champions League in der Saison 2010/2011 ein Grund für die Entscheidung des Spaniers. Ehemalige Mannschaftskollegen, die in Deutschland gespielt hatten, erzählten ihm zudem von der großartigen Stimmung in der VELTINS-Arena und nach einigen Gesprächen war der Transfer von Raúl zum FC Schalke fix. Bei Real Madrid hat er Heldenstatus, denn neben den unzähligen Titeln traf er für die Königlichen in 550 Spielen sagenhafte 228-mal. Und nun lief der Spanier im königsblauen Trikot auf! Einen Titel sollte Raúl bei den Knappen holen, den er bei Real Madrid nicht gewinnen konnte: den nationalen Pokal. Die Copa del Rey in Spanien ist gleichbedeutend mit dem DFB-Pokal in Deutschland und da es mit dem weißen Ballett, wie Real auch genannt wird, nicht geklappt hatte, war es das Pokalfinale 2011, das Raúl und seine Schalker Mannschaftskollegen jubeln ließ. Zuvor schoss der Madrilene die Königsblauen mit seinem entscheidenden Tor zum 1:0 im Halbfinale bei Bayern München ins Endspiel, wo man im Berliner Olympiastadion dann den MSV Duisburg mit 5:0 abfertigte. Die Feierlichkeiten kannten keine Grenzen.

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Und auch in der Champions League sorgte der FC Schalke 04 mit Raúl für Aufsehen. Erstmals erreichten die Knappen das Halbfinale und man konnte im Viertelfinale wieder einmal für Furore in Mailand sorgen, wie es schon beim UEFA-Cup-Erfolg 1997 der Fall war. Dieses Mal fegte S04 Inter mit 5:2 vom Platz, ein Kantersieg, bei dem auch Raúl einen Treffer beisteuerte.

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Auch wenn es am Ende nicht zum Champions-League-Finale reichte: Schalke war in der Saison in Europa die beste deutsche Mannschaft. Insgesamt schoss Raúl in knapp zwei Jahren im königsblauen Trikot 28 Tore in 66 Spielen. Beim FC Schalke bleibt er bis heute als einer der namhaftesten Transfers der Vereinsgeschichte in Erinnerung. Selbst im Bernabéu in Madrid sah man seinerzeit Real-Fans im Schalke-Trikot. Ehre, wem Ehre gebührt… 

Eine Weltreise zum Abschluss der Karriere 

Nach zwei Jahrzehnten in Madrid beschloss der Vollblutstürmer, zum Ende der Karriere noch etwas von der Welt zu sehen. Nach seiner erfolgreichen Zeit beim FC Schalke, wechselte der Spanier 2012 in die Wüste zu Al Sadd in Katar und abschließend in den “Big Apple” zu New York Cosmos, wo einst auch Franz Beckenbauer spielte. Eine große Karriere ging zu Ende, denn Raúl ist bis heute eine Stürmer-Legende und der FC Schalke 04 kann stolz sein, dass der Spanier einen Teil seiner Laufbahn bei den Knappen verbrachte.