Gerade so noch passte „Kulik 10“ auf die Anzeigetafel im Düsseldorfer Rheinstadion. Rechts in der untersten Zeile war noch eine Lücke geblieben. Darüber und daneben leuchteten bereits elf andere Einträge von Torschützen – alle von Borussia Mönchengladbach. In der 90. Minute machte eben jener Christian Kulik das Dutzend für die Fohlen voll. Borussia Dortmund hieß der bemitleidenswerte Gegner am 29. April 1978. Seit diesem 12:0 gab es nie wieder einen höheren Sieg in der Bundesliga.

Am letzten Spieltag der Saison 1977/78 lieferten sich die Gladbacher ein Fernduell mit dem 1. FC Köln um die deutsche Meisterschaft. Der rheinische Rivale der Borussen wies vor dem Anpfiff ein um zehn Treffer besseres Torverhältnis auf und gastierte beim Absteiger St. Pauli. Nur ein Schützenfest konnte Gladbachs Hoffnung auf den Titel wahren. Und der von Udo Lattek trainierten Borussia gelang ein Start nach Maß.

Bereits in der ersten Minute ließ es Jupp Heynckes klingeln. Der Welt- und Europameister sollte sich an diesem Tag insgesamt fünfmal in die Torschützenliste eintragen (1., 12., 32., 59., 77.). Als treffsicher erwiesen sich zudem die beiden Doppelpacker Kalle Del’Haye (22., 66.) und Carsten Nielsen (13., 61.), darüber hinaus trafen noch Herbert Wimmer (38.), Ewald Lienen (87.) und eben Kulik (90.).

Höchster Bundesligasieg: Rekord ja, Meisterschaft nein

Zu einem möglichen Allzeit-Rekord für das höchste Ergebnis in der Bundesliga reichte Gladbachs 12:0 über Dortmund – nicht aber für die Meisterschaft. Die sicherte sich Köln, das zeitglich 5:0 bei St. Pauli gewann und die Spielzeit auf Platz 1 beendete.

Dass sich Borussia Mönchengladbach in einen wahren Rausch spielen kann, bewiesen die Fohlen übrigens bei mehreren Gelegenheiten. Als einziger Bundesligamannschaft gelangen ihnen bereits vier Spiele mit zehn Treffern oder mehr. In der Statistik für die höchsten Bundesligasiege belegt die Borussia vier der ersten sechs Plätze.

Am 7. Januar 1967 etwa schoss man den FC Schalke 04 mit 11:0 aus dem Stadion. Beim zweithöchsten Bundesligasieg war Heynckes „nur“ dreifacher Torschütze (21., 85., 90.), doppelt erschien ein gewisser Günter Netzer (47., 67.) auf der Anzeigetafel. Weiterhin stehen für Gladbach zwei 10:0-Siege zu Buche: am 4. November 1967 gegen Borussia Neunkirchen und am 11. Oktober 1984 gegen Eintracht Braunschweig.

Die höchsten Siege der Bundesliga

  1. 04.1978, Borussia Mönchengladbach – Borussia Dortmund, 12:0 (34. Spieltag 77/78)
  2. 01.1967, Borussia Mönchengladbach – FC Schalke 04, 11:0 (18. Spieltag 66/67)
  3. 11.1982, Borussia Dortmund – Arminia Bielefeld, 11:1 (12. Spieltag 82/83)
    27.11.1971, Bayern München – Borussia Dortmund, 11:1 (16. Spieltag 71/72)
  4. 10.1984, Borussia Mönchengladbach – Eintracht Braunschweig, 10:0 (8. Spieltag 84/85)
    04.11.1967, Borussia Mönchengladbach – Borussia Neunkirchen, 10:0 (12. Spieltag 67/68)
  5. 03.1984, Bayern München – Kickers Offenbach, 9:0 (21. Spieltag 83/84)
    10.09.1976, Bayern München – TeBe Berlin, 9:0 (5. Spieltag 76/77)
    26.03.1966, Tasmania Berlin – Meidericher SV, 0:9 (27. Spieltag 65/66)
    27.02.1965, TSV 1860 München – Karlsruher SC, 9:0 (18. Spieltag 64/65)
    (Quelle: www.weltfussball.de, Zugriff 13.08.21)

Zwischen die vier Rekordeinträge von Borussia Mönchengladbach haben sich noch zwei andere Ergebnisse geschoben. Mit 11:1 fuhr Borussia Dortmund am 6. November 1982 seinen höchsten Bundesligasieg ein. Überragender Akteur auf Seiten des BVB war Manfred Burgsmüller, dem fünf Buden gelangen (19., 46., 60., 69., 72.) Bernd Klotz erzielte damals drei Tore (66., 80., 84.).

11 Stück: Dortmunds höchster Sieg und höchste Niederlage in der BundesligaMit dem gleichen Ergebnis hatte Dortmund elf Jahre zuvor allerdings auch seine höchste Niederlage in der Bundesliga kassiert. Gegner am 27. November 1971: der FC Bayern München. Natürlich hatte Gerd Müller seine Füße im Spiel. Der Bomber der Nation eröffnete den Torreigen in der 11. Minute und ließ noch drei weitere Treffer folgen (45., 83., 90.). Außerdem knipsten Uli Hoeneß (20., 49.), Wilhelm Hoffmann (39.), Franz Beckenbauer (54.), Paul Breitner (59.) und Franz Roth (64., 88.) für das Starensemble von der Isar. Der Ehrentreffer gelang Dieter Weinkauff in der 57. Minute.

Zwar hält der FC Bayern München nicht den Rekord für den höchsten Bundesligasieg, dafür aber den für den höchsten Sieg in einem Eröffnungsspiel. Gleich zu Beginn der Spielzeit 20/21 kannte der Rekordmeister kein Erbarmen. 8:0 hieß es in der heimischen Allianz Arena gegen Schalke. Dreimal netzte Serge Gnabry (4., 47., 59.), unter anderem trafen auch Robert Lewandowski (31.) und der erst 17-jährige Jamal Musiala (81.).

Damit konnte das Eröffnungsspiel der Saison 21/22 zwischen den beiden traditionell torhungrigen Mannschaften aus München und Mönchengladbach nicht mithalten. Lust auf mehr Bundesliga hat die Begegnung dennoch gemacht. Für die Bayern zählt natürlich nur der Titel. Und die Gladbacher? Würden sich sicher nicht über eine Saison beschweren, in der sie bis zum letzten Spieltag um die Meisterschaft spielen – selbst, wenn es dann wieder ein Fußballwunder für den Titelgewinn bräuchte.  

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