Andy Roddick: Die US Open schreiben tolle Geschichten
Betways Botschafter wagt einen Blick auf die anstehenden Herren- und Dameneinzel der US Open und spricht über das Herrentennis in den USA.
Ich kann den Start der US Open, meinem Heimat-Grand-Slam, kaum abwarten. Mein Titelgewinn ist schon 20 Jahre her, aber so lange fühlt es sich gar nicht an.
Es ist einmaliges Event mit den Abendspielen unter Flutlicht und die Energie von New York City.
Es führt kein Weg an Alcaraz und Djokovic vorbei
Ich bin davon ausgegangen, dass Novak in Flushing Meadows seinen vierten Grand Slam Titel des Kalendarjahres holen wird.
Wenn überhaupt, hätte ich Carlos Alcaraz einen Erfolg in Roland Garros zugetraut und dass Novak Wimbledon gewinnen würde.
Es wird interessant sein zu sehen, wie Novak jetzt zurückkommt. Es wird manchmal vergessen, dass er ein paar Jahre nicht in den USA gespielt hat. Die Vorbereitungsturniere und seine Auftritte bis hin zu den US Open sollten uns etwas Aufschluss geben.
Ich denke nicht, dass die Titelverteidigung für Alcaraz ein großes Thema ist. Er gewinnt das Turnier vielleicht nicht schon wieder, aber er wird mit den Erwartungen so oder so umgehen können. Mit Drucksituationen ist er bis hierhin gut umgegangen.
Ich denke, der Turniersieg wird unter den beiden im Herreneinzel ausgemacht.
Ein offenes Teilnehmerfeld bei den Damen
Wie in Wimbledon, ist das Teilnehmerfeld bei den Damen sehr offen.
Iga Swiatek spielt konstant auf einem hohen Niveau.
Mal schauen, wie gut Elena Rybakina in Form ist. Letztes Jahr war sie in Wimbledon nicht so gut, steigerte sich dann aber auf den Hartplätzen. Sie ist nicht zu unterschätzen.
Ich muss Aryna Sabalenka Respekt zollen, denn ihr Aufschlag war im letzten Jahr ein ernstes Problem. Sie hat alles ehrlich analysiert und dann in Australien einen Grand Slam geholt, das war toll anzusehen.
Marketa Vondrousova galt in Wimbledon zunächst nicht als Favoritin, hat dann aber tolles Tennis gespielt und das Turnier am Ende gewonnen.
Sie hat am Finaltag im All England Club keine Nerven gezeigt. Sie war selbstbewusst und fühlte sich auf dem Platz wohl, wahrscheinlich etwas mehr als Ons, obwohl sie schon Erfahrung in einem Wimbledon-Finale hatte.
Und Jabeur will natürlich endlich einen Grand Slam gewinnen. Kann Coco Gauff sich im Turnier steigern? Kommt Emma Raducanu zurück?
Es gibt momentan einfach tolle Geschichten auf der WTA-Tour.
Tennis ist in den USA in einer sehr guten Position
Momentan sprechen wir darüber, dass kein US-Amerikaner, nach mir 2003, die US Open gewinnen konnte. Es gibt jedoch eine Million US-Spieler, die besser sind als ich.
Als ich meinen Durchbruch schaffte, war es fast normal für US-Spieler, weit in einem Grand Slam Turnier zu kommen, sodass ich mir meine Präferenzen innerhalb eines Turnies, basierend darauf, wer noch dabei war, fast aussuchen konnte.
Damals gab es innerhalb von zwei oder drei Jahren immer US-amerikanische Grand Slam Gewinner: Agassi, Sampras, Chang – da tritt man in große Fußstapfen.
Jetzt ist da eine Lücke von mehreren Jahren, aber das amerikansiche Herrentennis ist in einer guten Position.
Taylor Fritz ist sehr konstant, muss aber noch weiter kommen in Grand Slam Turnieren.
Francis Tiafoe mag die große Bühne und hat wie Tommy Paul im letzten Jahr das Halbfinale in einem Grand Slam erreicht.
Mich freut es riesig, wie gut Chris Eubanks in Wimbledon gespielt hat. Ich habe mit ihm für eine Zeit bei einem Tenniskanal zusammengearbeitet. Er ist total authentisch, sowohl auf dem Platz als auch beim Fernsehen. Wir werden ihn noch oft sehen, egal wie erfolgreich er auf dem Tennisplatz ist.
Wir als Land haben die meisten Spieler in der aktuellen Top 100 und es wird spannend sein zu sehen, wie sich das weiterentwickelt.
Hoffentlich schafft jemand die Top Fünf und kann ein großes Turnier gewinnen, dann bin ich nicht mehr die Antwort, wenn im Quiz gefragt wird, wer der letzte US-Amerikaner ist, der einen Grand Slam Titel holte.