Wer wird Europameister?

Sein Name ist allerdings bis heute mit dem Wettbewerb verbunden: Die begehrte Trophäe, die der Europameister erhält, ist nach ihm benannt. "Coupe Henri Delaunay" ist neben den Worten "Championnat d'Europe” auf der Vorderseite des Pokals zu lesen. Das Originalmodell wird heute allerdings nicht mehr verliehen. Die neue Version gibt es seit 2008 und kommt mit 60 Zentimetern Höhe und einem Gewicht von acht Kilogramm deutlich moderner daher als die alte.

Der erste Titel der EM-Geschichte

Die erste Mannschaft der EM-Historie, die den Pokal stemmen darf, ist die Sowjetunion. Mit 2:1 setzt man sich 1960 im Finale gegen Jugoslawien durch. Komplettiert wird das vierköpfige Teilnehmerfeld der Endrunde von der Tschechoslowakei und Gastgeber Frankreich, das in den folgenden Jahren noch zweimal als Ausrichter fungieren soll. Kein anderes Land hat öfter eine Europameisterschaft veranstaltet.

Insgesamt 17 Mannschaften haben um die Qualifikation für die Endrunde gekämpft, jeweils im K.O.-Modus mit Hin- und Rückspiel. Mit Deutschland, England oder Italien blieben einige große Fußballnationen dem neuen Wettbewerb allerdings noch fern.

Den ursprünglichen Namen „Europapokal der Nationen“ verliert das Turnier 1966 mit der Einführung von Gruppenspielen in der Qualifikation. Die letzte Hürde auf dem Weg zur Endrunde des Wettbewerbs, der nun „Europameisterschaft“ genannten wird, ist dann ein Viertelfinale mit Hin- und Rückspiel. Die Endrunde selbst wird weiterhin mit Halbfinale, Finale sowie Spiel um Platz 3 ausgetragen. Der Sieger 1968 ist Italien. Da das Finale gegen Jugoslawien zunächst mit einem 1:1 endet, muss ein Wiederholungsspiel her. Das entscheidet die Squadra Azzurra mit 2:0 für sich.

Münzwurf: Fortuna küsst Italien

Dass es Italien überhaupt bis ins Finale schafft, ist Fortuna zu verdanken. Im Halbfinale kommt man auch nach Verlängerung nicht über ein 0:0 gegen die Sowjetunion hinaus. So muss ein Münzwurf entscheiden. Der deutsche Schiedsrichter Kurt Tschenscher befördert das Zehn-Franc-Stück in die Luft, das auf „Kopf“ landet und Italien zum Sieger macht – sehr zur Freude er Tifosi. Der Vorgang an sich wird von allen Beteiligten jedoch kritisiert. Es wird das letzte Mal in der Geschichte der EM sein, dass das Los über ein Weiterkommen entscheidet.

1976 erfährt das Turnier eine weitere Änderung. Im Finale zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei steht es 2:2 nach Verlängerung. Die Wiederholung von Endspielen ist allerdings abgeschafft, von nun an muss ein Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Sehr zum Leidwesen von Uli Hoeneß. Sein fulminanter Fehlschuss in den Nachthimmel von Belgrad ist legendär. Genauso übrigens wie der Siegtreffer für die Tschechoslowakei. Frech lupft Antonín Panenka den Ball in die Mitte des Tores, während Sepp Maier in die von ihm aus linke Ecke abtaucht. Noch heute spricht man von einem Panenka, sobald jemand einen Elfmeter auf diese Weise ausführt.

Bei der EM 1980 in Italien ist die Teilnehmerzahl schon auf acht angewachsen. Die Mannschaften werden in zwei Gruppen aufgeteilt, der jeweils Gruppenerste qualifiziert sich direkt fürs Finale. Dort stehen sich Deutschland und Belgien gegenüber. Zwei Tore von Horst Hrubesch sichern der DFB-Elf den zweiten EM-Triumph.

Das erste Golden Goal der EM-Historie

In der Folgezeit verändert die Europameisterschaft ihr Gesicht noch einige Male. 1984 werden Halbfinals nach der Gruppenphase eingeführt, zwölf Jahre später verdoppelt sich die Anzahl der teilnehmenden Mannschaften von acht auf 16. Und noch etwas macht die EM 1996 in England besonders: Sie ist das erste Turnier, das per Golden Goal entschieden wird. Oliver Bierhoff erzielt es für Deutschland in der Verlängerung gegen Tschechien. Es ist der dritte Pokal für die DFB-Elf.

Seit 2016 spielen sogar 24 Mannschaften um den europäischen Titel. Eine K.O.-Phase mit Achtel- und Viertelfinale beschert Fans und Aktiven inzwischen noch mehr Dramatik, noch mehr Emotionen. Während dieses Format wohl auf absehbare Zeit erhalten bleibt, dürfte eine Besonderheit der EM 2021 eher dem 60-jährigen Bestehen des Wettbewerbs geschuldet sein. Anders als bei allen Turnieren zuvor sind die zwölf Austragungsorte über den ganzen Kontinent verteilt. Zuvor hat es meist einen Ausrichter, maximal zwei gegeben.

Ob Henri Delaunay wohl erahnen konnte, welche Dimensionen sein Traum einmal annehme würde? Vielleicht nicht. Schließlich werden die Fans selbst heute noch von Neuerungen bei Europameisterschaften überrascht. Und schaut man auf die Geschichte der EM, scheint fast sicher, dass noch einige folgen werden.

 

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