Die größte Überraschung in der Gruppenphase war ganz sicher Georgien. Wie es diese Mannschaft geschafft hat sich bei ihrer ersten Teilnahme direkt für das Achtelfinale der Europameisterschaft zu qualifizieren war schon beeindruckend. Ich habe das Gefühl, dass sie sich auch zu einer Art „everybody’s darling“ entwickelt haben – aufgrund ihrer Art Fußball zu spielen und die Art und Weise, wie sie Portugal geschlagen haben. Wer möchte, kann Österreich noch als Überraschung werten. Aber da sie vorher schon als Geheimfavorit galten, ist der Achtelfinaleinzug eigentlich gar nicht so eine richtige Überraschung.  

 

Engländer und Franzosen überzeugen nicht 

Ich bin ein bisschen enttäuscht von den Engländern. Weil sie für die PS, die sie eigentlich unter der Haube haben, viel zu wenig zeigen – da ist noch jede Menge Luft nach oben. Ähnlich ist es bei den Franzosen: überschaubare Torquote und überschaubare Attraktivität. Wenn es um Enttäuschungen geht, müssen die Kroaten natürlich noch genannt werden. Als WM-Dritter in der Gruppenphase auszuscheiden, ist sicher als negative Überraschung zu werten. Generell finde ich aber, dass es vor allem an den ersten beiden Spieltagen eine attraktive Gruppenphase mit vielen Toren und vielen Spielen war, die man sich gut angucken konnte. 

 

Einen Mitfavoriten erwischt es garantiert 

Im Achtelfinale guckt unser Land natürlich zuerst auf die deutsche Mannschaft. Gegen Dänemark wird es ein ähnliches Spiel wie gegen die Schweiz. Wobei die Dänen noch etwas kompakter stehen und individuell noch ein bisschen besser besetzt sind. Das wird eine echte Herausforderung für Deutschland, zumal mit den personellen Fragezeichen. Das größte Spiel auf dem Papier ist Frankreich gegen Belgien. Da wird es einen erwischen, der sicher nicht mit einem Ausscheiden im Achtelfinale gerechnet hat. Emotionales Highlight ist für mich aber das Spiel am Dienstagabend zwischen Österreich und der Türkei. 

 

Fantastische Stimmung im Land 

Abgesehen vom sportlichen Aspekt ist es auch schön zu sehen, wie die Fans die EURO feiern. Allen voran natürlich die Schotten, die eine echte Bereicherung für das Turnier sind. Ich habe den Eindruck, dass die Stimmung im Land extrem gut ist. Alles passiert gemeinschaftlich, freundschaftlich, im Sinne einer großen Party ohne nennenswerte Zwischenfälle. Das wird sich jetzt wohl zunehmend verflüchtigen und sich nur noch auf einige wenige Teams konzentrieren. Ich würde mir wünschen, dass diese Unbeschwertheit, diese Freude und diese Emotionen noch ein bisschen erhalten bleiben und dann vielleicht auch über das Turnier hinaus andauern. 

 

 

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