Die Engländer haben gegen die Niederlande die beste Halbzeit ihres Turniers gespielt und sich damit wahrscheinlich auch den Finaleinzug verdient. Man wird den Eindruck nicht los, als seien die bösen Dämonen aus der Vergangenheit tatsächlich weg und der Kreis würde sich schließen: der erste Titel seit 1966. Um das perfekt zu machen, würde eigentlich nur das Finale gegen Deutschland fehlen, das aber aus bekannten Gründen nicht stattfinden kann. 

Yamal ist bereits jetzt ein ganz großer 

Die DFB-Elf scheiterte bekanntlich gegen Spanien, das – ich denke, da können sich die meisten drauf einigen – den besten und attraktivsten Fußball im Turnier gezeigt hat. Gegen Deutschland kam obendrein das nötige Quäntchen Glück hinzu. Gegen Frankreich haben sich die Iberer nach einem frühen Rückstand aber auf jeden Fall verdient durchgesetzt. Ein wichtiger Faktor dabei war auch Lamine Yamal: Er ist mit einen 16 Jahren bereits auf der Bühne der Weltstars angekommen und sein Treffer im Halbfinale gehört zu den schönsten Toren des Turniers – wovon es ja einige gegeben hat. 

Spanien ist leichter Favorit 

Es wird ein hochspannendes und interessantes Finale: von der Papierform her überlegene Spanier gegen vom Schicksal geküsste Engländer. Ich glaube, man muss kein großer Prophet sein, um zu erahnen, wie dieses Spiel läuft: Die Spanier haben den Ball, die Engländer werden mit dem Wissen reagieren, dass sie in den K.O.-Spielen drei Mal in Rückstand waren und drei Mal das Spiel gedreht haben. Ich gehe von einer ganz engen Veranstaltung aus, mutmaßlich mit Verlängerung und der englischen „Spezialdisziplin“ Elfmeterschießen. Wobei sie das ja mittlerweile (siehe das Spiel gegen die Schweiz) perfekt beherrschen. Grob zusammengefasst: Spanien ist Favorit, England aber keineswegs chancenlos.

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