Der FC Liverpool setzt auf künstliche Intelligenz, um sich gegenüber seinen Rivalen im Kampf um die Champions League-Plätze einen Vorteil zu verschaffen.

Der Verein hat sich mit der KI-Schmiede DeepMind zusammengetan, um zu erforschen, wie Trainer Jürgen Klopp und seine Spieler durch marschinelles Lernen dabei geholfen werden kann, den großen Triumph von 2019 zu wiederholen. Die Partnerschaft begann vor der Saison 2021-22, und die Forscher von DeepMind haben Liverpools Daten ausgewertet, um KI in den Fußball zu bringen.

"Der Zeitpunkt ist ideal", sagt Karl Tuyls, ein KI-Forscher bei DeepMind. "Ein Spiel wie es Fußball ist, ist super interessant. Es gibt viele Akteure, Wettbewerb und kollaborative Aspekte die Einfluss nehmen."

Betway Sportwetten hat sich genauer mit der KI im Fußball befasst und untersucht, inwieweit diese Technologie den Sport verändert.

Eine transformative Technologie

Vor fünf Jahren sorgte DeepMind weltweit für Schlagzeilen, nachdem ihr Programm AlphaGo den Go-Weltmeister Lee Sedol in dem notorisch komplexen Brettspiel geschlagen hatte.

Das britische KI-Unternehmen, das 2014 von Google-Eigentümer Alphabet für 500 Millionen Dollar gekauft wurde, hat seitdem eine Reihe an Disziplinen, von der Medizin bis hin zu den Klimawissenschaften, verändert. Was kann es also dem Sport bieten?

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Die Revolution des Spiels

DeepMind behauptet, dass KI das Potenzial hat, "das Spiel auf vielen Ebenen zu revolutionieren". Dem Unternehmen zufolge kann jeder davon profitieren, von Spielern und Trainern bis hin zu Fernsehsendern und Fans.

Für Mannschaften wie Liverpool kann die KI letztlich als "automatisierter Video-Assistenztrainer" dienen, der das Geschehen auf dem Spielfeld schnell beurteilen und Klopp beraten kann, wie er seinen taktischen Plan am besten optimieren kann.

Die KI kann jeden gegnerischen Spieler gleichzeitig studieren und analysieren, die Daten verarbeiten und dem Cheftrainer Vorschläge machen, wie er reagieren soll. Sie kann auch bei der Planung vor dem Spiel und der Analyse nach dem Spiel helfen.

Die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen, aber DeepMind plant, eine Kombination aus statistischem Lernen, Videoverständnis und Spieltheorie zu verwenden, um seinen KI-Assistenztrainer zu entwickeln.

Kluge Vorhersagen

Wie können Fußballmannschaften von der KI profitieren, wenn sie versuchen, Spiele zu gewinnen? Ein Beispiel ist das Elfmeterschießen. Die Forscher analysierten 12 000 Elfmeter, die in den vergangenen Spielzeiten in ganz Europa verschossen wurden, und stellten fest, dass Stürmer eher auf die linke untere Ecke zielen, während Mittelfeldspieler einen ausgewogeneren Ansatz wählen.

Außerdem erfährt das Team, wie die gegnerischen Spieler in einer bestimmten Situation wahrscheinlich reagieren werden. Wird der Ball beispielsweise über die Abwehr von Bayern München gespielt, so wird Benjamin Pavard auf diesen Pass reagieren und wahrscheinlich in eine bestimmte Richtung laufen, während Dayot Upemecano eher anders reagiert. Dieses Wissen kann genutzt werden, um einen taktischen Plan zu erstellen.

Die KI kann die Zufälligkeit der menschlichen Natur auf dem Spielfeld nicht ausgleichen, aber sie kann kluge Vorhersagen machen, indem sie Dinge erkennt, die Trainer unter Umständen übersehen würden. Das kann Managern helfen, Spielzüge auf dem Trainingsplatz zu entwickeln, sie bei der Aufstellung ihrer Teams unterstützen und den Spielern helfen, sich auf den Gegner einzustellen und ihre Erfolgschancen im Laufe eines Spiels zu verbessern.

Transformation der Post-Match-Analyse

Trainer und Spieler verbringen Stunden damit, Videomaterial der letzten Spiele auszuwerten, um sich für die nächsten Herausforderungen zu rüsten. KI kann diesen Prozess erheblich verbessern.

Sie kann genau aufzeigen, warum ein Spieler in einer bestimmten Situation den Ball hätte passen sollen, anstatt zu schießen, oder umgekehrt. Dies kann den Spielern helfen zu verstehen, was sie in Zukunft tun müssen, um ihre Torchancen in bestimmten Bereichen des Spielfelds zu maximieren.

KI könnte auf Widerstand stoßen

Die künstliche Intelligenz dürfte unter Fußballfans umstritten sein. Schließlich lieben sie die Unberechenbarkeit des Sports. Sie ist einer der Hauptgründe für die anhaltende Popularität des Fußballs.

Die Spitzenteams nutzen jedoch bereits fortschrittliche Analysemethoden, um ihre Erfolgschancen zu maximieren, und die KI ist lediglich die Fortsetzung eines Trends, der in den letzten Jahren zu einer zunehmenden Verflechtung von Sport und Technologie geführt hat.

Man kann ein Team nicht daran hindern, KI einzusetzen, und die Rivalen dieses Teams müssen dann nachziehen, um mithalten zu können. So könnten beispielsweise Bayern München, Borussia Dortmund, Manchester City, Chelsea, Manchester United, PSG und Real Madrid das Bedürfnis verspüren, mit Liverpool in Sachen KI-Investitionen Schritt zu halten. Es könnte zu einem weiteren Wettrüsten kommen und dazu führen, dass die Schere zwischen den großen und kleinen Verein sich weiter öffnet.

Darüber hinaus könnte die künstliche Intelligenz Spiele weniger unterhaltsam machen, wenn beide Mannschaften von der künstlichen Intelligenz vorherbestimmte Pläne verfolgen. Von einer solchen Situation sind wir jedoch noch weit entfernt.

Ein Fünfjahres-Zeithorizont

DeepMind betont, dass das Ziel nicht darin besteht, Klopp und Julian Nagelsmann auf der Trainerbank zu ersetzen. "Wir versuchen nicht, Roboter zu bauen, sondern das menschliche Spiel zu verbessern", sagt Tuyls.

Er räumt ein, dass KI lediglich eine Fülle von Daten liefern kann, die von einem menschlichen Experten interpretiert werden müssen. Außerdem wird es mehrere Jahre dauern, bis das Projekt Gestalt annimmt.

"Das Ziel ist ein perfekt abgestimmtes System, das im Einklang mit den menschlichen Spielern auf dem Spielfeld funktioniert und ihnen die Arbeit erleichtert", sagt er. "Ich glaube nicht, dass man in den nächsten sechs Monaten oder einem Jahr große Auswirkungen sehen wird, aber in den nächsten fünf Jahren werden einige der Tools weiter entwickelt sein."

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Die Gesundheit der Spieler

Es gibt viele interessante Vorteile, die der Fußball durch die Nutzung von KI erschließen könnte. So könnte beispielsweise bewertet werden, in welchen Situationen sich Spieler regelmäßig verletzen, und ihnen geholfen werden, solche Situationen in Zukunft zu vermeiden.

Sie kann auch bei der Behandlung und Rehabilitation von Verletzungen helfen, so dass die Spieler schneller wieder auf dem Platz stehen und robuster werden.

Die KI kann auch in Verbindung mit am Körper getragener Sensoren eingesetzt werden, um festzustellen, ob sich ein Spieler richtig aufgewärmt hat, was muskulären Problemen oder gar einer Bänderverletzung vorbeugen könnte.

Die KI wird auch in der Lage sein, die Ermüdung eines Spielers zu erkennen und dem Trainer anzuzeigen, wann ein Spieler ausgewechselt werden sollte, um Verletzungen zu vermeiden und zu verhindern, dass er vom Gegner überrannt wird.

Entlastung der Schiedsrichter

Die Schiedsrichter sind ein weiterer Bereich, den die KI revolutionieren könnte. Wir haben bereits die Einführung des Videoschiedsrichterassistenten (VAR) erlebt, der eingreift, wenn die Offiziellen auf dem Spielfeld etwas übersehen oder eine falsche Entscheidung treffen.

Auch diese Technologie ist umstritten, denn sie bleibt offen für menschliche Interpretationen, und den Schiedsrichtern im Kontrollraum unterlaufen immer noch Fehler. Sie wirkt sich jedoch positiv auf Abseitsentscheidungen und Strafstöße aus, so dass es heute weit weniger strittige Entscheidungen gibt.

Mit Hilfe von KI könnte der VAR verbessert werden, so dass er schließlich in der Lage wäre, zu 100 % korrekte Entscheidungen zu treffen, indem er Daten schnell analysiert und dem Schiedsrichter auf dem Spielfeld klare Beweise liefert. Damit würde ein weiteres Ärgernis der VAR-Kritiker wegfallen: die langen Wartezeiten, die erforderlich sind, während das menschliche VAR-Team versucht, eine Entscheidung zu treffen, wodurch der Spielfluss gestört wird.

UEFA und Bundesliga investieren in KI

Die UEFA schreibt derzeit Entwicklungsprojekte aus für den Einsatz im Spiel aus, und hat damit die Zeichen der Zeit erkannt. Schon bald könnte KI die Champions League in vielerlei Hinsicht verändern.

Abseits des Spielfelds hat die DFL damit begonnen, KI einzusetzen, um das Fanerlebnis zu verbessern und die Fanbindung zu erhöhen.

Die Fans möchten im Laufe der Saison die Daten der einzelnen Spieler einsehen. Eine Engine zur Verarbeitung natürlicher Sprache aktualisiert die Leistungsstatistiken für alle 324 Spieler - 18 Mannschaften mit jeweils 18 Spieltagskadern - automatisch nach jeder Spielrunde.

Die Einführung der KI hat die Effizienz erheblich gesteigert, da sie die Aufgabe viel schneller erledigt, als es ein menschlicher Redakteur könnte.

"KI ist die zugrundeliegende Basistechnologie, die in Zukunft alle Funktionen ermöglichen und weiter verbessern wird, und sie steht im Mittelpunkt unseres Ansatzes, qualitativ hochwertige Inhalte für unsere Partner und Fans zu entwickeln", sagt Andreas Heyden, Executive Vice President der Deutschen Fußball Liga.

Für die Ligen und die Vereine ergeben sich erhebliche kommerzielle Möglichkeiten. Sie können KI-Analysen nutzen, um mehr über ihre Fans zu erfahren, personalisierte Dienste einzuführen und aufregende neue digitale Produkte zu entwickeln, die die Einnahmen steigern.

Im Moment kratzen wir gerade einmal an der Oberfläche dessen, was KI für den Fußball leisten kann. In 10 Jahren könnte das Spiel völlig anders aussehen, denn es könnte sich als unmöglich erweisen, den KI-Zug aufzuhalten. Die Champions League ist das wichtigste, höchstdotierte und prestigeträchtigste Turnier der Welt und wird daher an der Spitze dieser Entwicklungen stehen, und es wird faszinierend sein zu sehen, ob KI Liverpool helfen kann, Europa erneut zu erobern.