Fußball hat sich in den vergangenen Jahren rasant verändert. Wortwörtlich. Vorbei die Zeiten, in denen man einen Zauberpass aus dem Fußgelenk schütteln und dann gelassen hinterhertraben konnte. Athletik und Tempo nehmen einen immer größeren Stellenwert im Anforderungsprofil der Vereine ein. Möchte man sein Geld als Profi in einer Topliga verdienen, ist es sicher von Vorteil, sich zu Fuß in einer 30er-Zone blitzen lassen zu können. Abzüglich der Toleranz.

Bundesliga: Wer macht das Rennen um die Meisterschaft?

Für einige Bundesligaspieler wäre das zuletzt ein Leichtes gewesen. Während in den Jahren zuvor kein einziger derart aufs Gas gedrückt hatte, erwischte man in der Saison 2019/20 gleich vier Akteure jenseits der 36 km/h. Kurioserweise stellen die Top 5 dieser einen Saison gleichzeitig auch die Rangliste der schnellsten Spieler seit Beginn der Datenerfassung durch Opta dar. Der Spezialist für Sportdaten erhebt die wichtigsten Werte der Bundesliga seit 2013/14.

Die schnellsten Bundesligaspieler seit Beginn der Datenerfassung 

(Quelle: www.bundesliga.com, Stand 18.02.21)

Platz 5. Rabbi Matondo, FC Schalke, 35,97 km/h
Als einziger in diesen Top 5 knackte Rabbi Matondo die 36 Stundenkilometer nicht – wenn auch nur denkbar knapp. In der Saison 2019/20 machte ihn sein Sprint gegen Fortuna Düsseldorf trotzdem zum schnellsten Knappen seit Beginn der Datenerfassung. Seinen Tempovorsprung konnte er allerdings nur selten in Torgefahr ummünzen: Zwei Tore standen am Ende der Spielzeit für Matondo zu Buche. Anfang 2021 wurde er in die zweite englische Liga zu Stoke City verliehen.

Platz 4: Moussa Diaby, Bayer Leverkusen, 36,04 km/h
Nach seinem Wechsel von Paris Saint-Germain nahm der Flügelflitzer bei Bayer Leverkusen schnell eine wichtige Rolle ein. 2019/20 gelangen ihm in 28 Partien fünf Tore und fünf Vorlagen. Praktisch als Schlussspurt kam am 33. Spieltag der persönliche Geschwindigkeitsrekord im Spiel gegen Hertha BSC hinzu. Doch Diaby ist nur der eine Part in Bayers pfeilschneller Flügelzange, …

Platz 3: Leon Bailey, Bayer Leverkusen, 36,35 km/h
… die von Leon Bailey komplettiert wird. Auch der Jamaikaner war jenseits der 36 km/h unterwegs – und das ebenfalls in der Partie gegen die Hertha. Die „Alte Dame“ bekam zwar die volle Wucht von Bayers jungen Wilden zu spüren, behielt letztlich aber mit 2:0 die Oberhand. Nach seinem herausragenden Start für die Werkself folgten für Bailey persönlich zwei eher enttäuschende Saisons. Inzwischen hat er aber zu alter Stärke zurückgefunden.

Platz 2: Achraf Hakimi, Borussia Dortmund, 36,49 km/h
Als erster Bundesligaspieler (ab 2011/12) hat Achraf Hakimi die magische Schallmauer von 36 km/h durchbrochen. Der offensive Außenverteidiger wurde 2019/20 im Spiel gegen Union Berlin mit unwiderstehlichen 36,49 km/h gemessen. Allzu lange durfte sich der damalige Borusse aber nicht über den Platz an der Sonne freuen. Noch in derselben Saison schoss ein anderer Außenverteidiger an der Leihgabe von Real Madrid vorbei.

Platz 1: Alphonso Davies, Bayern München, 36,51 km/h
Am 32. Spieltag 2019/20 machte Bayern München die abermalige Titelverteidigung mit einem Sieg bei Werder Bremen perfekt. Während die Freude über die Meisterschaft sicherlich überwog, durfte Linksverteidiger Alphonso Davies noch weitere Glückwünsche entgegennehmen. Der Kanadier – von Thomas Müller passenderweise „Roadrunner“ getauft – erreichte eine Geschwindigkeit von 36,51 km/h. Eine Bestmarke, die bis heute Bestand hat.

Schnell informiert dank Speed Alarm

Sollte ein Spieler demnächst einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen, wissen zumindest die Fans am Fernseher umgehend darüber Bescheid. Seit der Saison 2020/21 gibt die DFL den „Speed Alarm“. Der wird ausgelöst, sobald einer der Akteure eine neue Bestleistung aufstellt. Normalerweise ermittelt die neue Technik den schnellsten Spieler einer Partie. Reicht es sogar für einen neuen Rekord – persönlich, teamintern oder gar in der Bundesliga –, geht die Information sofort an die Medienpartner der DFL und dann an die Zuschauer zuhause.



Bisher sind die Bundesligaspieler allerdings nicht so schnell unterwegs wie in der Vorsaison. In der laufenden Spielzeit (Stand 18.02.2021) erreichte noch niemand die 36 Stundenkilometer. Am ehesten wäre das wohl Bayern Münchens linker Seite zuzutrauen. In der Hinrunde 2020/21 legte Davies mit 35,94 km/h den schnellsten Sprint hin, gefolgt von seinem Vereinskollegen Kingsley Coman, der bei 35,68 km/h lag. Nach seiner Leihe zu Stoke City wird Matondo (35,66 km/h, Platz 3) den beiden ihren Rang in dieser Saison nicht mehr ablaufen können.

Die schnellsten Bundesligaspieler der Hinrunde 2020/21

1. Alphonso Davies, Bayern München 35,94 km/h
2. Kingsley Coman, Bayern München, 35,68 km/h
3. Rabbi Matondo, Schalke 04, 35,66 km/h
4. Paulo Otávio, VfL Wolfsburg, 35,52 km/h
5. Silas Wamangituka, VfB Stuttgart, 35,42 km/h
6. Dayot Upamecano, RB Leipzig, 35,39 km/h
7. Jeremiah St. Juste, 1. FSV Mainz, 35,38 km/h
8. Sheraldo Becker, 1. FC Union Berlin, 35,36 km/h
9. Moussa Diaby, Bayer Leverkusen, 35,29 km/h
10. Lukas Klostermann, RB Leipzig, 35,22
Nicolás Gonzáles, VfB Stuttgart, 35,22
(Quelle: www.bundesliga.com)

Bayerns Davies schneller als Mbappé

Im internationalen Vergleich steht die Bundesliga mit ihren Tempomachern übrigens ziemlich gut da. Anfang 2020 veröffentlichte die französische Zeitung „Le Figaro“ eine Rangliste mit Spielern im Weltfußball nach deren Höchstgeschwindigkeit. Auf Platz 1 flitzte damals der französische Weltmeister Kylian Mbappé. Der Star von Paris Saint-Germain wurde mit einem Topspeed von 36 km/h gemessen. Auf Platz 2 lag Inaki Williams von Athletic Bilbao (35,70 km/h), gefolgt von Pierre-Emerick Aubameyang vom FC Arsenal (35,50 km/h). Auch Leverkusen Karim Bellarabi tauchte mit 35,27 km/h auf Platz 4 in der Übersicht auf. Die hätte aber eigentlich das Bundesliga-Quartett um Davies und Hakimi anführen müssen.

Eine vom mexikanischen Club CF Pachuca in Auftrag gegebene und von der FIFA unterstützte Studie fand 2015 übrigens in Gareth Bale den schnellsten Spieler der Welt, wie unter anderem der Spiegel berichtete. Dem Waliser attestierte man damals einen Topspeed von 36,9 km/h. Andere Zahlen legen nahe, dass eigentlich Arjen Robben Rekordhalter sein sollte. Bei seinem unnachahmlichen Tor zum 5:1 im WM-Spiel 2014 gegen Spanien soll der Niederländer mit 37 km/h auf Iker Casillas zugerast sein.
Ob diese Werte stimmen? Möglich, doch vielleicht erübrigt sich demnächst jede Diskussion. Dann nämlich, wenn jemand in einem Bundesligaspiel offiziell einen Speed Alarm jenseits der 37 km/h auslöst. Zuzutrauen wäre das zum Beispiel Robbens Nachfolgern beim FC Bayern.

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